Was sollte man in einem Vergiftungsfall tun?
Erste einfache Maßnahmen zur Versorgung im Vergiftungsfall
Das Wichtigste ist:
Ruhe und Nerven bewahren!!!
Sofort ärztlichen Rat einholen bei der Vergiftungs- Informations-
Zentrale in Freiburg mit dem Notruf:
Tel.: 0761- 19240
Ist 24 Stunden von Ärzten besetzt
Sie erfahren dort, wie Sie sich im Vergiftungsunfall zu
verhalten haben. Denken Sie immer an folgende Punkte:
1. Sie sollten die giftige Substanz, Pflanze oder Verpackung
sicherstellen.
2. Sollten Sie den Rat bekommen, eine Klinik aufzusuchen, bringen
Sie alles bei der Vorstellung in die Klinik mit.
Vor dem Anruf sollten folgende Fragen durchdacht werden:
1.Wer ist betroffen?
o Kind, Erwachsener, Tier?
2. Wann wurde es eingenommen?
o Gesicherte Zeitangabe oder nur Vermutung?
3.Wie alt ist das Kind oder die Person?
4.Wieviel wiegt das Kind oder die Person ungefähr?
o Die Grenzen zwischen gefährlich und harmlos
hängen sehr oft von Gewicht und Alter ab.
5. Was wurde eingenommen?
o Soviel Informationen wie möglich geben, z. B. genaue
Bezeichnung des Mittels, Firma, eventuelle
Dosisangaben, Name der Pflanze.
6. Wieviel wurde eingenommen?
o Wieviel Stück waren noch in der Packung?
o Wieviel kann das Kind/Person maximal eingenommen haben?
o Wieviel ist noch vorhanden?
o Wie war es verpackt?
7. Wie wurde es eingenommen?
o Hergang der Vergiftung, Aufnahmeweg (geschluckt,
auf die Haut, ins Auge, eingeatmet, als Zäpfchen?)
8. Wie geht es dem Kind?
o Zeigt es Auffälligkeiten wie Husten, Erbrechen,
Muskelzuckungen, Rauschzustand oder
Benommenheit?
o Hat es Schmerzen, riecht es aus dem Mund?
9. Telefonnummer
o (für den Rückruf)
Einfache Maßnahmen zur Erstversorgung im Vergiftungsfall:
Lassen Sie das Kind Wasser, Tee oder Saft in kleinen Schlücken und Mengen trinken. Bei Säuren- und Laugenvergiftungen sollte dies so schnell wie möglich erfolgen.
(Verdünnungseffekt!)
Vorsicht!
Milch ist kein Gegengift, sondern beschleunigt in vielen Fällen die Giftaufnahme durch den Darm. Vorsicht!
Der Versuch, den Betroffenen zum Erbrechen zu bringen, sollte nur von einem erfahrenen Arzt mit einem speziellen Medikament ausgelöst
werden.
Keinesfalls sollte das Kind durch Reizung des Gaumensegels mit dem Finger oder ähnliche Aktionen zum Erbrechen gebracht werden. Oft hat das für das Kind gefährliche Folgen.
Vorsicht!
Ebenfalls sollte kein Salzwasser verabreicht werden, um ein Erbrechen auszulösen. Dies hat zum Teil fatale Folgen.
Erstmaßnahmen bei Einatmung
Für frische Luft sorgen, Vorsicht bei
geschlossenen Räumen, Silos und Gruben.
Betroffene Person warm zudecken, ruhig halten.
Erstmaßnahmen bei Augenkontakt
Besonders bei Verätzungen durch Säuren, Laugen
und Kalk: Augen sofort mindestens 10 Minuten
unter fließendem Wasser spülen. Augenlider dabei
gut offen halten. Wasserfluß direkt auf das Auge
richten, um noch vorhandene Säure- bzw.
Laugenreste so schnell wie möglich zu verdünnen
und auszuspülen.
Erstmaßnahmen bei Hautkontakt:
Benetzte Kleider sofort entfernen.
Betroffene Hautpartien ausgiebig unter
fließendem Wasser spülen.
Erste Hilfe bei Bewußtlosigkeit
Bewußtlose in Seitenlage bringen, Kopf nach
unten gewendet.
Keine Flüssigkeiten einflößen.
Keinen Brechversuch unternehmen.
Unverzüglich den Notarzt rufen!!!